Das DFG-Netzwerk „Das Versprechen der Märkte“ entwickelt und erprobt Perspektiven für eine praxeologische Wirtschaftsgeschichte. Das Interesse des interdisziplinären Verbundes von ForscherInnen aus Kultur-, Wirtschafts- und Wissenschaftsgeschichte, Soziologie, Literatur- und Theaterwissenschaft richtet sich dabei auf die Märkte vorindustrieller Gesellschaften in ihrer ganzen Vielfalt – von konkreten Marktplätzen über transregionale Marktverflechtungen bis hin zu abstrakten Prinzipien und Allegorien ‚des Marktes‘.
Die Frage nach dem „Versprechen“ impliziert dabei eine Verschränkung von ökonomischem Denken und Handeln mit übergreifenden Sinnkonstruktionen und sozialen Settings, die über den Markt als Ort von Preisbildung und wirtschaftlichem Austausch hinausreichen. Die Fokussierung auf vorindustrielle Marktpraktiken und –dispositive ermöglicht es damit, die Marktverspechen der Vergangenheit zu historisieren und im Wege der Kontrastierung auch diejenigen der Gegenwart, allen voran das Versprechen der Effizienz, kritisch zu hinterfragen.